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Alltag mit Kindern: 4 Ideen für einen entspannten Morgen

... und warum der Start in den Tag so oft schwierig ist


Viele Eltern erzählen mir, dass der Start in den Tag für sie oftmals einer der anstrengendste Moment überhaupt ist: Das Kind will nicht aufstehen, trödelt, findet plötzlich alles andere wichtiger als Anziehen – und man selbst ist gedanklich schon zehn Schritte voraus. Am Ende verlässt man hetzend, schimpfend oder erschöpft das Haus, obwohl man sich eigentlich einen liebevollen und friedlichen Start gewünscht hätte.


Kommt dir das bekannt vor? Und fragst du dich manchmal: Warum ist der Alltag mit Kindern jeden Tag so schwierig?


Warum Kinder morgens „nicht mitmachen“, obwohl sie es eigentlich könnten


Wir Erwachsenen schalten morgens schnell in den Funktionsmodus: aufstehen, fertig machen, los. Viele Eltern erleben jeden Tag dasselbe: Aufforderung zum Anziehen – nichts passiert. Dann wächst der Druck, es wird hektisch, man schimpft … und fühlt sich hinterher schlecht.


Wichtig zu verstehen:

  • Kinder haben noch kein echtes Zeitgefühl.

  • Müdigkeit macht vieles schwerer (auch Kooperation!).

  • Sie verstehen die Dringlichkeit nicht, die wir empfinden.

  • Stress blockiert Fähigkeiten, selbst wenn sie „eigentlich schon können“.


Ein müdes Kind, das frisch aus einem warmen Bett kommt und dessen inneres System gerade erst hochfährt, ist schlicht nicht in der Lage, sofort zu funktionieren. Das ist kein „Nicht-wollen“, sondern ein Nicht-können in dieser Situation.

 

4 Ideen, wie du deinen Morgen entspannter gestalten kannst


Idee Nr. 1: Ein hilfreicher Mindset-Wechsel


Eine kleine, aber entlastende Perspektivänderung könnte so aussehen:

„Mein Kind kann sich alleine anziehen – aber morgens braucht es dabei noch meine Nähe. Und das ist okay.“


Für Kinder ist der Morgen ein Übergang – von Ruhe zu Aktivität, von Geborgenheit zu Trennung. Und Übergänge brauchen Zeit und eine liebevolle Begleitung. Dieser Blickwechsel nimmt Druck heraus und schafft Raum für eine freundlichere, realistischere Erwartungshaltung.


Und dein Kind erhält die Botschaft „Wir schaffen das zusammen“ – ein schöner Start in den Morgen.

 


Idee Nr. 2: Vorbereitung schafft Freiraum


Um dein Kind am Morgen zu begleiten, brauchst du den Kopf frei von den ToDos, die du sonst am Morgen erledigst. Kleine Maßnahmen dafür können sein:


  • Der Frühstückstisch wird am Abend gedeckt.

  • Die Kleidung liegt schon bereit.

  • Und der Rucksack hängt fertig an der Tür.


Du kannst das am Morgen erledigen, bevor du dein Kind weckst oder am Abend – was dir lieber ist. Manche Eltern bauen es auch als Abendritual ein, mit ihrem Kind die Kleidung zusammen rauszusuchen und alles hinzulegen, was am Morgen gebraucht wird. So gewinnst du einen äußeren wie inneren Freiraum und kannst gelassener in den Tag starten. Denn so hast du 5–10 Minuten gewonnen, um beim Anziehen wirklich dabei zu sein, um zu begleiten, zu motivieren und deinem Kind zu helfen, den Fokus zu halten.


Oft sind es genau diese kleinen Veränderungen, die die Stimmung ändern.

 


Idee Nr. 3: Ein kurzer Moment der Verbindung


Manchen Kindern fällt der Übergang in den Tag leichter, wenn sie einen Moment der Nähe erlebt haben. Das kann sein:


  • eine Kuscheleinheit im Bett

  • ein kleines Pixi-Heft, das vorgelesen wird

  • ein Kuscheltier, das morgens auch noch nicht wach ist...


Vielleicht denkst du: „Was, auch das noch? Soviel Zeit habe wir am Morgen nicht!“


Aber vielleicht doch. Denn die 2-3 Minuten mehr am Anfang, sparst du oft am Ende wieder ein - wenn dein Kind sich danach freiwilliger mitmacht.


Und das Gefühl, einen schönen gemeinsamen Start zu haben, gibt Energie für den ganzen Tag!

 


Idee Nr. 4: Routinen & Selbstwirksamkeit stärken


Eine klare Reihenfolge am Morgen kann für Kinder sehr hilfreich sein:


Aufstehen – Anziehen – Frühstück – Bad.


Routinen geben Sicherheit und Orientierung. Doch jeden Morgen daran zu erinnern, kann anstrengend sein und irgendwann hören die Kinder nicht mehr drauf.


Wir wäre es mit einem Ablaufplan?


  • Am besten gestaltet ihr ihn zusammen

  • Dein Kind bringt eigene Ideen ein.

  • Es fühlt sich gesehen und beteiligt.


Am Morgen kannst du dann fragen: „Was kommt nochmal nach dem Aufstehen? War es das Zähneputzen?“ Dann kann dein stolz Kind antworten: „Nein! Jetzt erstmal anziehen!“


Für ältere Kinder können kleine Uhrzeiten auf dem Plan zusätzlich Orientierung geben.


Und so könnte ein mit Kindern gestalteter Ablaufplan aussehen:


Ablaufplan für einen entspannten Morgen

 

Was solche kleinen Veränderungen bewirken können:


Auch mit neuen Routinen werden nicht alle Morgen entspannt sein. Aber du bekommst spürbar mehr Leichtigkeit zurück:


  • Dein Kind kooperiert häufiger und leichter.

  • Weniger Schimpfen = mehr Energie für den restlichen Tag.

  • Der Start wird zur Routine und gleichzeitig verbindender und stressfreier.

  • Und: Du gehst zufriedener aus dem Haus.


Es geht nicht um Perfektion, sondern um Richtungsänderung. Schon eine einzige Veränderung kann spürbar sein. Probiere es einfach ein paar Tage aus und schau, was sich ergibt.

 


Ein persönlicher Mini-Einblick und Fazit


Auch ich kenne diese anstrengenden Morgen noch gut. Als meine Kinder kleiner waren, saß ich manchmal erst mal erschöpft auf dem Sofa und musste 10 Minuten durchatmen, bevor die Energie zurückkam. Irgendwann beschloss ich: So möchte ich das nicht mehr! und fing an, viele verschiedene Dinge  auszuprobieren – und es wurde leichter!


Diese Erfahrungen gebe ich heute gerne weiter, hier im Blog (zumindest schon mal 4 meiner Ideen), in meinen Workshops oder in meinem Elterncoaching. Ich kann deine Situation gut nachempfinden, dich bei Veränderungen begleiten und mit meinem Wissen über Kinder und Eltern dich auf deinem Weg unterstützen. Denn ich bin überzeugt: Es darf und kann leichter gehen! Nicht, damit es einfach oder perfekt wird, sondern damit es schön wird.


Wenn du Fragen hast oder dir Unterstützungs wünschst, melde dich gern – per Mail (info@theramia.de) oder für ein persönliches Gespräch  (www.calendly.com/theramia/kennenlernen)

Madlen Bartholdt

Heilpraktikerin 

beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie

München, Alt-Perlach,

Tel.: 089 22 84 20 90, Mail:

Mailadresse
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